Erziehungs - und Ausbildungsprogramm Arni
Ausbildungsprogramm für Dalit-Kinder
Erziehungs - und Ausbildungsprogramm Arni
PROJEKTPARTNER
Pfarrer Dr. Roy Lazar
ORT
Arni/Tamil Nadu
KONTAKT
Pfarrer Dr. Roy Lazar
SITUATION
Mit einer größeren FEW-Spende konnte 2022 in Arni Schulgebühren und Schulmaterialien für 50 Kinder übernommen werden .
Die Eltern waren aufgrund der eigenen wirtschaftlichen Situation nicht in der Lage, diese zu finanzieren.
Besonders trifft es auch hier Kinder mit Behinderung, die noch zusätzlich mit Medikamentengaben oder medizinischer Hilfe unterstützt wurden.
Aktuell konnte im November 2023 eine weitere Spende überwiesen werden, um noch Kleidung für die Kinder als traditionelles Weihnachtsgeschenk bereitzustellen.
Mit FEW-Spenden konnte auch in diesem Jahr in Arni Schulgebühren und Schulmaterialien für 69 Kinder übernommen werden. Die Eltern sind aufgrund der eigenen wirtschaftlichen Situation nicht in der Lage, diese zu finanzieren.
Des Weiteren konnten insgesamt 29 College-Studenten in ihrer Ausbildung mit unterstützt werden.
Für die Älteren wäre es schön, neben den Schul- oder Collegegebühren auch die Unterbringung in einem Hostel am Ausbildungsort finanziert zu bekommen.
Leider können wir mit unseren FEW-Spenden nur einen Bruchteil der notwendigen Ausbildungsgelder für die 98 Schüler und Studenten leisten.
STAND: Nov. 2024
Ausbildungsprogramm für Dalit-Kinder
PROJEKTPARTNER
Pfarrer Dr. A. Arumaisamy
ORT
Dindigul/Tamil Nadu
KONTAKT
Pfarrer Dr. A. Arumaisamy
SITUATION
Seit Juni 2017 leitet Pfarrer Arumaisamy eine Pfarrei in Dindigul.
Die Pfarrei ist sehr von Armut geprägt und die etwa 40 Dalit-Familien haben allergrößte Probleme, ihren Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen.
Nach ausführlicher Schilderung der Situation vor Ort durch unseren langjährigen Projektpartner und der Planung einer möglichen aktuellen und zukünftigen Unterstützung konnte der FEW im Spätsommer 2017 eine Erstspende überweisen.
Zunächst wurden die aktuellen Schulgebühren, Lernmaterial und Schulkleidung für die Kinder der 40 Familien übernommen.
Weiter wurden Daten und Informationen über die Kinder aus den Dörfern gesammelt und festgestellt, dass 24 Kinder zwischen 6 und 16 Jahren regelmäßig zur Schule gehen. Es hat sich aber gezeigt, dass viele Kinder aus den betroffenen Dalit-Familien zu wenig erzieherische Unterstützung erhalten, so im indischen Schulsystem zum Scheitern verurteilt sind und oft in die Kinderarbeit abrutschen. Um dies zu verhindern sollte in den beiden Dörfern Nachhilfezentren errichtet werden.
Das erste Bildungszentrum in Gnanapuram wurde am 12. Juni 2018 offiziell von Pfr. A. Arumaisamy eröffnet. Dabei konnten den Kindern Schultaschen, gefüllt mit den nötigen Utensilien, überreicht werden. Frau Margret Shanthi wurde als Nachhilfelehrerin ernannt.
Neben der regulären Lernunterstützung erhalten alle Kinder im Zentrum täglich eine nahrhafte Ergänzung wie Kekse oder Erdnüsse.
Erste Erfolge sind auch schon zu verzeichnen:
• Alle Kinder kommen regelmäßig ins Zentrum.
• Sie kommen glücklich und lernen mit Eifer.
• Die Kinder erledigen ihre Hausaufgaben jeden Tag und erhalten an ihren jeweiligen Schulen gute Beurteilungen.
• Die Eltern freuen sich sehr, dass ihre Kinder die Abendzeit sinnvoll für ihre Ausbildung nutzen, da sie sich nicht um sie kümmern können.
In einem weiteren Schritt soll es darum gehen, für die Familien Kleinerwerbsmöglichkeiten zu initiieren, um später selbst die Ausbildung ihrer Kinder finanziell weitestgehend tragen zu können. Dafür werden rotierende Kleinkredite für Familienangehörige gewährt. (siehe auch --> Dorfentwicklung)
Neu in der Förderung war Anfang 2022 ein Hilfsprojekt für Jugendliche.
15 Jugendliche konnten im Frühjahr an einem Trainings-und Ausbildungsprogramm der Polizei teilnehmen. 12 davon erhielten nach erfolgreicher Ausbildung und Abschlussprüfung einen Job bei der Polizei. Eine wichtige Existenzsicherung in dieser schwierigen Zeit. Im Mai begann die zweite Staffel mit noch einmal 15 Jugendlichen.
Im Juni 2022 hat sich Pfarrer Samy (Jahrgang 1949) in den Ruhestand begeben und lebt nun wieder in dem St. Bartholomäus-Altenheim. Da es jedoch in Dindigul ist, werden diese Projekte weiterhin von Pfarrer Samy betreut.
STAND: Nov. 2024
Kinderparlament als Teil von „ Power"
PROJEKTPARTNER
Sr. Rani / Holy Cross Convent Viralimalai Organisation POWER (Participation and Organisation of Women for Empowering Rural India)
ORT
Viralimalai und umliegende Dörfer, Pudakkottai district Tamil Nadu, South India
KONTAKT
Schwester Rani
SITUATION
Armut und Unterdrückung trifft die Kinder auf dem Land besonders hart.
Sie müssen durch Mitarbeit helfen, ihre Eltern zu unterstützen. Daher ist die Analphabetenrate unter Kindern in diesem Gebiet sehr hoch.
Junge Hindu-Mädchen arbeiten als Tempelprostituierte im Ort.
PROJEKTBESCHREIBUNG
1995 gründete Sr. Rani die Organisation POWER (--> Link) zur Stärkung der Frauen in diesen ländlichen Gebieten.
Nach intensiven Fortbildungsmaßnahmen, begann Schwester Rani 2009 in den umliegenden Dörfern 30 Kinderparlamente zu gründen.
Die Idee ist, Heranwachsende in die Zukunftsplanung ihrer sozialen Umgebung mit einzubeziehen und ihnen Verantwortung für Bereiche wie Mitbestimmung und Herbeiführen von demokratischen Entscheidungen, Umweltschutz, rücksichtsvolle Nutzung von Ressourcen sowie friedlichen und wertschätzenden Umgang miteinander zu üben. Dieses Model hat bereits in anderen indischen Regionen großen Erfolg gezeigt.
Jeden ersten Samstag im Monat treffen sich die Jugendlichen im „POWER-Center“ in Viralimalai, um an verschiedensten Fortbildungen teilzunehmen, aus denen dann entsprechende Aktivitäten erwachsen sollen.
So konnten in den vergangenen Jahren an mehreren Schulstandorten rings um Viralimalai Umweltprojekte durch die Jugendlichen aus den Kinderparlamenten durchgeführt werden.
Petitionen für die Einrichtung verschiedener dörflicher Maßnahmen wurden von den Jugendlichen erstellt und an die Bürgermeister und Gemeindeältesten übergeben.
Ab September wurde ein Computer-Center neu gestartet, das den Kindern Grundlagenim Umgang mit dem PC vermittelt.
Durch die eigenen Kinder werden aber auch die Eltern mit den angesprochenen Themen in Berührung gebracht und müssen ihr bisheriges Verhalten in Bezug auf ein zukunftsfähiges, verantwortliches Handeln überdenken.
Daneben wurde dem Bereich Kinderrechte, Kinderarbeit und Bildung großer Raum gewährt und der Welt- kindertag im November mit entsprechenden Aktivitäten zelebriert.
Auch das Erlernen von verschiedenen Arbeits- und Lerntechniken war ein weiterer Programmpunkt.
Aber auch die eingesetzten Lehr- und Hilfskräfte erhalten regelmäßige Fortbildungen.
Angeregt durch einen Malwettbewerb anlässlich des 20jährigen Jubiläums des FEW bekamen die Kinder Unterweisung in Maltechniken und Umgang mit dem Material und haben sehr schöne Bilder zu folgenden Themen gestaltet:
„Wie stelle ich mir meine eigene Zukunft vor?“ | „Wie wünsche ich mir die Zukunft für meine Familie ?“ |
Die Ausstellung ihrer Bilder in Mörlenbach hat die Kinder sehr ermutigt und ihr Selbstbewusstsein gestärkt, ebenso wie die persönlichen Urkunden, die Sr. Rani, wie auch alle anderen teilnehmenden Projektpartner, mit Freude übergeben konnte.
In diesem Jahr war das Sommercamp mit der speziellen Förderung der Englischkenntnisse ein wichtiger Höhepunkt.
Ein besonderer Ansporn waren auch die ausgetragenen Sportwettkämpfe und die Vorführungen zu besonderen staatlichen und religiösen Feiertagen.
Die von den Kindern übernommene demokratische Verantwortung und der Erwerb kreativer Techniken wie Malen, Zeichnen und Handarbeiten wird auch zunehmend von den Lehrkräften der Schulen geschätzt und gewürdigt
UNTERSTÜTZUNG DURCH DEN FEW
Aufgrund seiner zukunftsweisenden Organisation im Bereich Bildung und Erziehung wurde das Kinderparlament von 2009 bis 2016 vom FEW kontinuierlich finanziell gefördert.
Nach der Versetzung von Schwester Rani nach Tiruchirappali lief das Kinderparlament in Viralimalai selbstständig weiter.
Seit Juni 2023 ist Sr. Rani auf eigenen Wunsch nach Viralimalai zurück gekehrt.
An ihrem neuen und alten Wirkungsort konnte sie mit ihrem Team im Rahmen der bestehenden Nachhilfezentren die Grundschulkinder auf ihre jährlichen Prüfungen vorbereiten.
In der gleichen Weise wurden die Schüler der weiterführenden Schulen auf ihre 4 jährlichen staatlichen Examen vorbereitet.
Dabei wurde in Gruppen gearbeitet und zunächst untereinander versucht, Unklarheiten aus dem Weg zu räumen, bevor die betreuenden Lehrkräfte in Anspruch genommen wurden. Dieses interaktive Vorgehen hat das Selbstvertrauen der Schüler in ihre eigenen Fähigkeiten sehr gestärkt.
Inzwischen hat sie auch schon wieder damit begonnen, in 31 umgebenden Dörfern für insgesamt 950 Schüler aus ärmsten Verhältnissen, deren Eltern meist Analphabeten sind, Nachhilfezentren Von 18.00 bis 20.00 Uhr werden die Kinder unter Aufsicht einer Lehrkraft betreut und erhalten Unterstützung bei ihren Hausaufgaben.
Einmal im Monat wird am Samstag ein ganztägiges Treffen organisiert, bei dem Fortbildungsprogramme zu Themen wie Kinderrechte, Werteerziehung, Einfluss der sozialen Medien, Umwelterziehung und die Wichtigkeit von Bildung und Erziehung, angesprochen werden.
Da dies eine Ganztagesveranstaltung ist, werden die Kinder auch mit Mahlzeiten versorgt.
STAND : Nov. 2024
PROJEKTPARTNER
Bruder Innasimuthu Sebastian (Bruder einer jesuitischen Laienbruderschaft, der „Sacred Heart-Gemeinschaft“)
SHIELD steht für „Sacred Heart Initiative for Empowerment, Leadership and Development“, übersetzt “Heiliges Herz-Initiative für Selbsthilfe, Führung und Entwicklung“
ORTE
Chennai / Tamil Nadu
SITUATION
Obwohl die Gleichstellung der Unberührbaren (Dalits) in der indischen Verfassung festgeschrieben ist und eine Quote existiert, die zum Beispiel Studienplätze oder Parlamentssitze für Dalits reserviert, ist das tägliche Leben der meisten Dalits immer noch geprägt von Unterdrückung und Ausbeutung. Die meisten Dalits leben nach wie vor wie Sklaven, ihnen wird besonders wenig Lohn gezahlt und der Zugang zu Bildung ist ihnen nur begrenzt möglich.
Vor allen Dingen die Kinder aus den Elendsvierteln haben nur durch Unterstützung eine Chance, einigermaßen in der Schule bestehen zu können und somit nicht vom schulischen Misserfolg in die Kinderarbeit abzurutschen. Viele Kinder scheiden normalerweise ohne Abschluss früh aus der Schule und verdingen sich als Kinderarbeiter.
PROJEKTBESCHREIBUNG
Das Wohl der ausgegrenzten „Unberührbaren“ liegt Bruder Innasimuthu besonders am Herzen. Die Zukunftschancen vor allem der Kinder hierbei zu verbessern, steht für ihn dabei im Vordergrund.
Da dies auch ein wichtiges Element der Vereinsarbeit des Freundeskreises Eine Welt e.V. ist, wurde beschlossen, das Projekt „Lernzentrum für Slumkinder“ ab dem Jahr 2011 zu unterstützen. Man begann zunächst mit vier Kindern, doch dank Mundpropaganda sprach sich dieses Angebot sehr schnell herum und es wurden zum bestehenden Study Center auf dem St. Thomas Mount weitere in Periyar und in Kattuppakkam installiert.
In diesen Zentren profitieren 4 Lerngruppen mit über 130 Kindern von dem Angebot. Die Gruppengröße variiert dabei zwischen 23 und 35 Kindern. Insgesamt ist eine deutliche Verbesserung der schulischen Leistung sowie der gesamten persönlichen Kompetenzen und des Sozialverhaltens der Kinder und Jugendlichen feststellbar.
Die Kinder können drei Stunden täglich im Zentrum verbringen. Ehrenamtliche Betreuer und Teilzeit-Lehrer, zumeist Studenten der Universität, kümmern sich um die Kinder und helfen ihnen beim Lernen. Darüber hinaus gibt es auch weitere Programme für die Kinder: Sie lernen Hygiene und Gesundheitsvorsorge, erhalten ein Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung und Umweltschutz, Training für eine verbesserte Motorik oder Yoga-Kurse, um ihre Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Ebenso gibt es Workshops für die berufliche Zukunft der Kinder und Jugendlichen.
Neben der Lernunterstützung stehen noch viele andere Aktivitäten auf dem Plan:
- An bestimmten Feiertagen wie z. B. dem Unabhängigkeitstag, oder Divali, Pongal oder Weihnachten wird ein Kulturprogramm mit den Kindern eingeübt. Tanzlehrer unterstützen ehrenamtlich dieses Vorhaben.
- Regelmäßig werden die Kinder mit Schulmaterial zu Beginn des akademischen Jahres und mit Kleidung zu Weihnachten versorgt.
- Workshops zu den Themen Hygiene und Gesundheit sollen langfristig die Gewohnheiten der Kinder und auch ihrer Familien verändern.
- Unterweisungen in Verbesserung der Handschrift und in Yoga zur Entspannung und Gesunderhaltung werden angeboten.
- Ebenso werden kommunikative Fähigkeiten geschult und das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt.
- Ein besonderes Ereignis ist die Geburtstagsfeier der Kinder, die in besonders wertschätzender Art und Weise begangen wird:
Jedes Kind feiert in seiner Gruppe und wird mit einem kleinen Kuchen und Schokolade beschenkt. Es darf vor allen anderen auf einem Stuhl Platz nehmen. Alle Teilnehmer sagen dem Geburtstagskind öffentlich, welche positiven Qualitäten sie besonders an ihm schätzen und welche besonderen Fähigkeiten es hat. Dies ist im indischen Gesellschaftssystem, das zu häufig durch Ausbeutung und Geringschätzung geprägt ist, eine absolute Rarität, die neue Weichen stellt und die es mit zu fördern gilt!
UNTERSTÜTZUNG DES FREUNDESKREISES EINE WELT
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Insgesamt ist eine deutliche Verbesserung der schulischen Leistung sowie der gesamten persönlichen Kompetenzen und des Sozialverhaltens der Kinder und Jugendlichen feststellbar. Auch die Disziplin hat sich verbessert. Schwache Kinder werden speziell und intensiv gefördert, sodass sie nach angemessener Zeit sie mit ihren Schulkameraden mithalten können.
Während der Ferien im Mai gab es spezielle Programmangebote wie Spoken English, Basis-Computerkurse und die Einführung in die Nutzung von speziellen Lern-Apps am Handy.
Zu Beginn des Schuljahres, im Juni, gab es erstmals in der Betreuungszeit Orientierungskurse, die besonders auf neue Schulfächer und Lerninhalte durch den Jahrgangswechsel eingingen.
Besonderes Augenmerk wurde im vergangenen Jahr auch im Bereich Gesundheitsvorsorge auf die Prävention von Dengue-Fieber-Infektionen gelegt, indem die Einhaltung von Hygienemaßnahmen im Umfeld thematisiert wurde. Trauriger akuter Anlass war der Tod eines betreuten 12-jährigen Mädchens an Tuberkulose, die zu spät medizinisch behandelt wurde.
13 Kinder, die besonders häuslicher Gewalt durch den Alkoholkonsum der Väter ausgesetzt sind und deren Familien auch dadurch keine finanziellen Mittel haben, die Schulgebühren und das Lernmaterial zu finanzieren, erhalten Unterstützung bei der Bezahlung der Ausbildung.
Das mit diesem Projekt verbundene Ziel, mit Bildung Kindern eine Chance für die Zukunft zu geben, soll unbedingt weiter forciert werden und das Projekt von Seiten des FEW weiter kontinuierlich unterstützt werden.
Unser besonderer Dank gilt hierbei auch Großspendern wie einem Fürther Projektchor, einer Mörlenbacher Versicherungsagentur, einen Teil der Spenden, die Pfarrer Hock anlässlich seines 50. Geburtstags erhalten hatte, der Schloßhofschule und privaten Spendern, die dieses Lernzentrum unterstützt haben.
Im Sommer 2014 feierte der EDEKA-Markt Graulich ein Jubiläum und bedankte sich bei seinen Kunden mit einem Fest für 10 Jahre Treue. Aus den Einnahmen des Jubiläumsfestes spendete Jürgen Graulich 1000 € für das „SHIELD“- Projekt. Auch der Erlös der Pfandaktion beim EDEKA-Markt ging speziell diesem wichtigen Bildungsprojekt für indische Slumkinder zu.
Einige der Kinder müssen nach 20.00 Uhr abends in absoluter Dunkelheit nach Hause gehen. Es gibt keine Straßenbeleuchtung.
Die Eltern haben daher darum gebeten, in ihrem Bezirk neue Nachhilfezentren aufzubauen.
Der Wunsch gilt für zwei neue Standorte, die dort eingerichtet werden sollten, was natürlich auch mit Mehrkosten verbunden wäre.
Finanzielle Unterstützung erhielt "SHIELD" im laufenden Jahr für den Unterhalt des Projektes, d.h. Bezahlung von 2 Lehrkräften (die anderen arbeiten ehrenamtlich), laufende Kosten und Miete für das Gebäude, Lernmaterial, Schulgeld und Schulkleidung. Der FEW wird auch weiterhinversuchen, dieses zukunftsweisende Projekt weiter zu unterstützen.
Leider wurden diese wichtigen Hilfen, bedingt durch die Corona-Pandemie, nicht mehr gestattet.
Aber im Juni 2022 konnte das SHIELD-Nachhilfecenter auf dem St. Thomas Mount wieder öffen und Unterstützung für die Kinder aus den umliegenden Wohngebieten im Süden von Chennai anbieten. Es gab eine Anfrage von Eltern aus angrenzenden Slumgebieten, noch ein weiteres Lernzentrum in der Nähe des St. Thomas Mount zu installieren.
Ende Oktober 2022 konnte mit Hilfe der Ordensgemeinschaft von Br. Innasimuthu ein weiteres Lernzentrum in Chennai daher seine Arbeit aufnehmen. Das reaktivierte SHIELD-Nachhilfecenter auf dem St. Thomas Mount wird sehr gut angenommenund bietet weiterhin Unterstützung für die Kinder aus den umliegenden Slums.
Neben der Unterstützung der verschiedenen Altersgruppen in ihrer schulischen Bildung, werden die Kinder und Jugendlichen auch in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung begleitet.
Aktivitäten zur moralischen Bildung, zum Bewusstsein der verschiedenen religiösen und kulturellen Gruppierungen und zu körperlicher und geistiger Gesundheit ergänzen die Angebote.
Besonders bedürftige Schüler erhalten Schulmaterial und Schulkleidung als Sonderzuwendung.
Um die erzieherischen Bemühungen zu festigen und zu sichern, wird ein enger Kontakt zu den Eltern und auch regelmäßig zu verantwortlichen Personen aus dem weiteren Umfeld gesucht.
STAND: Nov. 2024
PROJEKTPARTNER
Pfr. Dr. A. Roy Lazar, Veppoor
KONTAKT
Pfr. Dr. A. Roy Lazar
SITUATION
Veppoor liegt im Bezirk Vellore, an der Autobahn Chennai-Bangalore.
Die meisten Bewohner sind bäuerliche Tagelöhner und abhängig von einigen wenigen Großgrundbesitzern, die ihnen während der Erntezeit 3-4 Monate Arbeit geben.
Viele erhalten auch als unausgebildete Arbeitskräfte Gelegenheitsarbeiten in den nahegelegenen Gerbereien, die durch ihre Chemikalien die umliegenden Landstriche bereits schwer verseucht haben. Die Vergiftung des Bodens führt zu großer Belastung des Trinkwassers und bei der Dorfbevölkerung zu vielen schweren Erkrankungen.
Die Analphabetenrate liegt bei ca.60%, die Kinderarbeit ist sehr hoch. Eine große Zahl von Jugendlichen bricht die Schule vorzeitig ab.
Die Großzahl der örtlichen Bevölkerung gehört der niedrigsten Gruppe in der Dalitkaste an.
PROJEKTBESCHREIBUNG
Im Jahr 1995 wurde in Veppoor zunächst eine Grundschule, später auch ein Gymnasium, in kirchlicher Trägerschaft gegründet.
Vorrangiges Ziel ist es, den Kindern der in großer Armut und geringer Bildung lebenden Dorfbevölkerung eine bestmögliche schulische Erziehung und Förderung angedeihen zu lassen.
Die Unterstützung der besonders benachteiligten Mädchen steht hierbei im Vordergrund.
Die Schule wurde deshalb um ein Haus erweitert, in dem die Schüler, die aus 15 benachbarten Dörfern teilweise lange Wegstrecken zu Fuß zurücklegen, während der Schulzeit ein Zuhause erhalten, wohnen und lernen können. Ihre Eltern sind als Analphabeten nicht in der Lage ihnen zu helfen und sie zu fördern.
Am 15. Oktober 2006 wurde mit den Bauarbeiten für das St. Hildegard-Heim begonnen.
UNTERSTÜTZUNG DURCH DEN FEW
Um die schwierige Trinkwasserversorgung aufgrund ausgetrockneter Brunnen für die Schule und das geplante Heim zu verbessern, hat der FEW ab Sommer 2006 das Projekt mit Spenden unterstützt.
Damit konnten zunächst neue Brunnen gebohrt werden und eine Wasseraufbereitungsanlage installiert werden.
Die Bauarbeiten für das St. Hildegard-Heim wurden am 24. Februar 2008 mit der Einweihung durch den Bischof von Vellore abgeschlossen.
Auch hier hat der Freundeskreis durch Unterstützung mit Spenden einen großen Anteil an der erfolgreichen Fertigstellung des Heims.
STATUS
Aktuell leben im eigentlichen Heim 12 Mädchen, die auch die angegliederte Schule oder umliegende Schulen besuchen. Lehrerinnen und eine Ordensschwester kümmern sich um die Kinder und unterstützen sie auch bei ihren schulischen Pflichten. Nach dem Abschluss ihrer schulischen Ausbildung haben 10 Schulabsolventen eine Berufsausbildung als Kranken-schwester und 15 weitere ein Studium mit Bachelor- oder Masterabschluss begonnen. Erfreulich ist, dass bisher 6 junge Frauen ein Studium abgeschlossen und eine Anstellung erhalten haben.
Immer wieder konnte sich einFEW-Besucherteam vom positiven Projektfortschritt überzeugen, siehe auch neben stehendes Foto mit Herwig und Laura Winter
Seit Juni 2011 ist Pfr. Roy nicht mehr als Ortspriester und Hauptverantwortlicher für Schule und Hildegardheim in Veppoor tätig, und kann sich nun ohne diese Mehrfachbelastung intensiver seinen unterrichtlichen Tätigkeiten als Dozent an der Universität Chennai widmen.
Vorausschauend hat er bereits frühzeitig einen eingetragenen Verein für die vom Ortspriester unabhängige Versorgung des Hildegardheimes gegründet. Er ist damit in der Lage Spendengelder für die Unterhaltung und die Patenschaften der Sponsoreltern direkt über die gemeinnützige Organisation „Sampurna C&E Trust“ zu erhalten. Er ist auch weiterhin für den FEW als direkter Ansprechpartner für das St. Hildegardheim zuständig und sorgt persönlich für die Weitergabe der Gelder.
Die Klientel der in Anstellung befindlichen Ehemaligen soll auf einen Solidaritätsbeitrag für die derzeit in Ausbildung befindlichen Mädchen aus St. Hildegard angesprochen werden.
Ausblick:
1.Wiederkehrende Ausgaben in Zukunft
Da die Schulkinder aus sehr armen Verhältnissen stammen, sind sie auch weiterhin auf Unterstützung in Form von Schulgeld und Studien- und Ausbildungsgebühren sowie auf Hilfe bei der Versorgung mit Büchern, Schuluniformen, Arzneimitteln und Verpflegung angewiesen. Der Wunsch von Pfr. Roy wäre, dass der FEW auch in Zukunft die Unterbringung, Bildung und Ausbildung der Mädchen aus dem St. Hildegardheim bezuschussen und fördern möge.
2.Ausbildungspatenschaften
Um einzelnen Mädchen individuell eine finanziell abgesicherte Schulausbildung bzw. Studium zu ermöglichen, können über Pfr. Roy direkte Ausbildungspatenschaften persönlich für einzelne Kinder abgeschlossen werden. Der FEW kann hierbei durch die Vermittlung entsprechender Kontakte weiterhelfen, unterstützt selbst aber diese Einzelpatenschaften aus Satzungsgründen nicht.
Die Corona Pandemie hat auch dieses Projekt hart getroffen.
STAND: September 2021