Milchkühe für „Unberührbare“
Eigene Milchkuh als Weg aus der Schuldknechtschaft für über 200 Familien
PROJEKTPARTNER
Pfr. Arumai Samy
ORTE
Bereits selbständige Projekte: (siehe auch > abgeschlossene Projekte)
Eddayakottai, Oddanchatram, Kurusady, Karungulam, Anaikkaraipatti, Avarampatti , Parasur (Vellore D.) Pugailaipatti, Maravapatty, Nochiodaipatty, Karungulam, Anaikarai, Michael Palayam, Viralimalai
AKTUELLE PROJEKTE
Pfarrer Samy, Jahrgang 1949, hat sich in den Ruhestand begeben und lebt nun in einem Altenheim. Das hält ihn aber nicht davon zurück, sich weiterhin für die Benachteiligten in seiner Region einzusetzen: Er hat zusammen mit einer Sozialarbeiterin ein neues Kuh-Projekt gestartet, das erste Früchte trägt. Mit dem „Milchgeld“ können fünf Frauen den Schulbesuch ihrer Kinder finanzieren.
Er gewährt mit Spenden armen und benachteiligten Frauen weiterhin Mikrokredite, damit sie, beispielsweise mit dem Kauf einer Nähmaschine, mit einem Kleingewerbe ihre wirtschaftliche Situation verbessern können.
SITUATION
Zielgruppe sind bedürftige Witwen ohne regelmäßiges Einkommen, die Kinder bzw. ihre Familien und die ihrer Kinder mit ernähren müssen.
PROJEKTBESCHREIBUNG
Seit 1992 profitieren 12 Dörfer und über 200 Familien vom Milchkuhprojekt. Die Milchkuh sichert den ärmsten Familien durch ein bescheidenes, regelmäßiges Einkommen einen Weg, ihre Schulden abzuzahlen. So sind die Familien in der Lage eine bescheidene Existenz aufzubauen und auch ihre Kinder in die Schule zu schicken.
UNTERSTÜTZUNG DES FREUNDESKREISES EINE WELT
Für jedes Kuhprojekt in den verschiedenen Dörfern erfolgt eine 3 - jährige Anschubfinanzierung mit insgesamt 3000–3600 € (abhängig vom Wechselkurs).
HILFE ZUR SELBSTHILFE
Seit 1992 haben über 200 Familien vom Kuhprojekt profitiert und eine neue Lebensperspektive durch eine sichere Existenzgrundlage erhalten. 11 Dörfer arbeiten bereits unabhängig und geben zurückgezahlte Kredite an bedürftige Dorfbewohner zur Anschaffung weiterer Kühe weiter.
ORGANISATION
Die Tiere werden mit Hilfe eines Tierarztes gekauft und versichert. Familien beteiligen sich mit einem Teilbetrag (als Kredit) an den Kosten.
Der Kredit wird von einem Teil des erworbenen Milchgeldes abbezahlt. Ein weiterer Teil des Geldes wird in eine genossenschaftliche Rücklage für die Beschaffung von Futtermitteln (Überbrückung der Trockenzeiten) einbezahlt. Fachleute besuchen regelmäßig die Familien und beraten zur Tierhaltung und zu Erkrankungen.
Zurückgezahlte Kredite kommen neuen Familien als Starthilfe zugute. Ab dem 2. Kalb werden Jungtiere an andere bedürftige Familien weitergegeben. (Bei dem jetzigen Projekt, wird das 2. Kalb an eine bedürftige Witwe weitergegeben.)
Grundbedingung der Förderung ist wie bisher, dass für die Kinder bzw. teilweise auch Enkel durch die Unterstützung ein Schulbesuch gewährleistet werden muss.
Zunächst wurden bisher 5 Witwen mit Milchkühen versorgt.
Danach werden mit 15monatiger Rückzahlung weitere 7 Witwen begünstigt.
Im Anschluss trägt sich das Projekt selbst.
Der FEW hat das Projekt bereits im Februar mit 2500 € als Starthilfe unterstützt.
Die Rückzahlung im Projekt beginnt ab Juni 2019.
7 Liter Milch geben die Kühe im Durchschnitt pro Tag und die Frauen erhalten etwa 33 Cent pro Liter. Damit können sie ein Monatseinkommen von etwa 70 € erwirtschaften. Nach Abzug der Rückzahlrate und der Kosten für Viehfutter und Versorgung bleibt ihnen ein monatliches Netto-Einkommen von etwa 40 €.
Mit dem Verkauf von Kuhdung lassen sich noch ca. 3 € im Monat dazu verdienen.
Für uns ist das aufgrund der geringen Höhe des Verdienstes unvorstellbar, aber durch das bescheidene, jedoch regelmäßige, Zusatzeinkommen mit dem Milch- und Kuhdungverkauf, wird die finanzielle Situation der Frauen deutlich verbessert und gesichert.
Den Kindern, vor allem den Mädchen, kann so eine kontinuierliche Chance auf eine Schulbildung ermöglicht werden.
Rückzahlung im Rahmen des Milchkuhprojektes |
Im Oktober haben wir einen Neuantrag für die Unterstützung eines Milchkuhprojektes für 6 Frauen aus ärmsten Verhältnissen, bzw. mittellose Witwen erhalten.
Der Bitte um sofortige Unterstützung konnte aus finanziellen Gründen nicht entsprochen werden.
Eine Förderung wurde für Anfang des Jahres 2025 in Aussicht gestellt.
Bedingung für die Unterstützung ist, dass mit dem erwirtschafteten kleinen Verdienst der Schulbesuch der Kinder gesichert wird.
STAND: Nov 2024